Für Chris.

Ein heutiger Blick auf das MoMoTo-Spendenbarometer der Arche zeigt einen satten Gesamtbetrag von 5838,00 € .. Das ist weit über das ursprünglich gesteckte Ziel von 3000 € hinaus.
Zahlreiche Klubs und Einzelfahrer haben diesen Erfolg ermöglicht und es kommen immer noch einige Etappen die ihren Beitrag dazu steuern werden.
Gerade jetzt haben die Zweitaktteufel die MoMoTo mit einer kurzfristigen Umplanung des Streckenverlaufs gerettet. Ein besonderer Dank gilt Marc Sommer, der mit seinem Einsatz die Reise wieder auf den Kurs gebracht hat. Kurz: Ohne ihn und seine Teufel wäre der Tank lediglich durch die beiden „Durchfahrer“ Deichmann und Micha weiter voran gekommen.
Heute hat die Übergabe an den Klub „No Pants“ stattgefunden – Es geht weiter ..

Doch leider wirft in diesen Tagen eine ganz andere Sache ihren dunklen Schatten über die MoMoTo.
Die schreckliche Nachricht vom frühen Tod des Präsidenten des Mofa Klubs „Wild Möff“verbreitete sich binnen Minuten unter den Mofa-Gleichgesinnten im ganzen Land.
So ist er vor noch vor einer Woche selber Teil der MoMoTo-Route gewesen – Hat eine Etappe organisiert, ist MoMoTo-Komitee-Mitglied und sogar noch viel viel  mehr – Was die wenigsten wissen.

Abstoßende Bilder gingen im sozialen Netzwerk um, selbst ein TV-Sender war vor Ort.
Chris war allein mit seiner Maschine bei sehr starkem Regen auf einer Bundesstraße unterwegs und wurde frontal von einem BMW erwischt. Er erlag seinen schweren Verletzungen noch am Unfallort.

Lasst mich etwas über Chris schreiben:
Was die Wenigsten wissen, er ist der Ur-Vater der MoMoTo.
Die ganze Geschichte begann damals so: Chris und ich hatten schriftlichen Kontakt – Ich weiß gar nicht mehr genau wie dieser zustande gekommen ist – Er war einfach da, durch sein Engagement in der Mofa-Welt hatte er zwangsweise Kontakt mit vielen Personen. Ich war eine davon.
Zu dieser Zeit träumte er von einem, eigentlich von DEM Mofa und Moped Treffen in Deutschland.
Er wollte so viele Klubs wie möglich an einem Ort und an einem Wochenende zusammen trommeln, damit alle gemeinsam eine Runde drehen, sich alle kennen lernen, vernetzen und gemeinsam Spass haben konnten.
Aus diesem Grunde erschuf er auf Facebook eine Gruppe namens „Mofa und Moped Treffen/Tour“, die es heute immer noch gibt.
Und genau diese Gruppe war der Grundstein der heutigen MoMoTo.

Wir haben uns oft ausgetauscht und uns war recht schnell klar, dass es leider nicht so einfach ist das geplante Vorhaben unter einen Hut zu bringen.
Zu weit waren die Entfernungen, zu schwierig das Zeitmanagement – Ein riesiges Treffen war zu dem damaligen Zeitpunkt leider schlicht und einfach noch nicht möglich.
Man kannte sich untereinander noch nicht so recht – Die Kontakte waren noch nicht ausreichend geknüpft.

Deshalb wurde weiter überlegt bis die Idee der Tour in 27 Etappen auf dem Tisch lag.
Ich hatte es damals angeregt und Chris war direkt Feuer und Flamme — Also machten wir uns an einen Plan, an ein Gedankenspiel, an eine Struktur ..
Leider lief es dann irgendwann auseinander, zeitliche und andere Umstände brachten uns zu einer Art „Aufgabenteilung“. Ich machte mich an die Orga und er war mit Rat und Tat dabei,
ob es nun Flyer, Texte, oder Aufnäher waren ..
Dieser Hier – von der letzten MoMoTo war von ihm entworfen worden.
Falls ihr ihn auf der Kutte habt – Denkt an Chris – Immer wenn ihr den Patch seht.

Während ich diesen Eintag schreibe habe ich die letzte Korrespondenz mit ihm im Messenger offen.
Schwer zu realisieren, dass es die letzten Buchstaben sind, die ich von ihm lesen werde.

Der Unfall schockierte mich und die Mofa-Gemeinde. Die Berichte, der Beitrag, die Bilder könnten schlimmer nicht sein.
Ein ganz schlechter Film, ein gnadenloses Ende – Und die Erkenntnis das es jeden von uns hätte erwischen können – Auf der Bundesstraße. Nachts. Allein.

Aber Chris war und ist nicht allein.
Er hatte seinen Klub, seine Gleichgesinnten. Das merkt man ganz besonders jetzt:
Eine kollektive Trauer schwebt über jedem Kilometer der aktuell irgendwo in diesem Land in zwei Takten abgerissen wird.

Das Klub-Motto der Wild Möffs ist „Live to ride“. Chris war der Presi.
Er hat es gelebt wie nur wenige andere – Schrecklicherweise wurde sein Leben genau so beendet.

Wir denken an dich –

Christopher Marcel Langenberg
gest. am 15.08.2017

Bei jeder weiteren MoMoTo soll am 15.08 die „schwarze Etappe“ gefahren werden.
In Gedenken an Chris wäre es schön wenn alle Fahrer an diesem Tag schwarz auf ihren Mopeds tragen würden. So können wir ihn der Erinnerung halten wie er es sich gewünscht hätte.